CR Capital » Der Kurs der Immobilienaktie erodierte über Monate. Die Zahlen zum Halbjahr brachten jetzt die Wende.
Börsianer kennen das: Gibt es insbesondere bei Nebenwerten längere Zeit keine Meldungen, dann kommen die Aktien solcher Unternehmen unter Druck. So ist auch die Kurserosion bei CR Capital zwischen Juli und Oktober zu erklären.
In dem Zeitraum hatte die Aktie des Entwicklers von Reihen- und Doppelhäusern am Stadtrand von Berlin und Leipzig 30 Prozent an Wert verloren. Anleger hatten zuletzt mit steigender Ungeduld die Halbjahreszahlen des Immospezialisten erwartet. Vorläufige Daten kamen dann endlich vor zwei Wochen, und das brachte eine Kehrtwende beim Kurs. Die Aktie liegt seither 20 Prozent im Plus und ist jetzt auch aus dem Abwärtstrend nach oben ausgebrochen.
Die Sechsmonatszahlen lagen weit über den Erwartungen. Offensichtlich sind Immobilien auch in Corona-Zeiten gefragt und ganz besonders die preisgünstigen Häuser — Stichwort bezahlbarer Wohnraum — der Berliner. Die Geschäfte laufen über Plan. Im ersten Halbjahr verbuchte CR Capital ein Ergebnis von 37,9 Millionen Euro oder 10,09 Euro je Aktie.
Das zweite Halbjahr verspricht weitere Zugewinne. Firmenchef Stefan Demske hat derzeit 300 Wohneinheiten in der Pipeline, also bereits im Bau oder kurz vor Baubeginn. Damit dürften die Berliner mit geschätzt 250 verkauften Einheiten in diesem Jahr die Erwartung der Börsianer von etwa 200 Häusern deutlich übertreffen.
Im aktuellen Nullzinsumfeld, das auch noch längere Zeit so bleiben dürfte, sind mittelfristig weitere Steigerungen drin. Gut informierte Kreise erwarten beim Immobilienentwickler schon im nächsten Jahr 300 bis 350 verkaufte Einheiten.
2024 könnten es 500 Häuser sein. Mit einem Gewinn von geschätzt 12,0 Euro je Aktie in diesem Jahr und einem spottbilligen 2er-KGV hat CR Capital das Zeug zum Verdoppler.